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Die
Geologie der Eifel
Als Eifel wird der
Teil des Rheinischen Schiefergebirges bezeichnet, der im Süden
durch das Moseltal, im Osten durch das untere Mittelrheintal, im
Norden durch das tertiäre Senkungsfeld der Niederrheinischen
Bucht und im Westen durch die Staatsgrenze zu Belgien und
Luxemburg begrenzt wird.
Die Eifel besteht im Wesentlichen aus einer mehrere tausend Meter
mächtigen Abfolge klastischer Sedimente, die im rheno-herzynischen Teiltrog der Variszischen Geosynclinale im
Verlaufe des Unterdevons abgelagert wurde. Besondere Erwähnung
verdient der Hunsrück-Schiefer (Obere Siegener
Schichten), der als "Moselschiefer" z. B. in Mayen (Grube Katzenberg) in
bis zu 250m Tiefe bergmännisch gewonnen wird. Mitteldevonische
Sedimente in überwiegend karbonatischer Fazies finden sich in
einer von Norden nach Süden gerichteten Depressionszone, die als
Eifeler Nord-Süd-Zone bezeichnet wird. In
dieser Zone blieben die Mitteldevon-Kalkmulden erhalten.
Oberdevonische Schichten sind aus der Prümer Mulde bekannt.
Unter- und oberkarbonische Sedimente treten nur am Nordwestrand
der Eifel im Aachener Raum auf.
Das Hohe Venn aus bereits kaledonisch gefalteten
kambro-ordovizischen Sedimenten (Tonschiefer und Quarzite) bildet den nordwestlichen Teil der
Eifel.
Durch die variszische Faltung wurden nach Wunderlich (1964) die
Westeifel mit den Kalkmulden und die Osteifel nördlich der
Siegener Hauptaufschiebung auf etwa drei Viertel der
ursprünglichen Breite, der Bereich südlich der
Hauptaufschiebung auf etwa die Hälfte und der Zentralbereich der
Moselmulde fast auf ein Drittel eingeengt.
Mit der Hebung des Gebirges am Ende des Oberkarbon setzte seine
Abtragung ein. Der Abtragungsschutt wurde im Rotliegenden in
variszisch streichenden Senken abgesetzt.
In der Trias entwickelte sich die Eifeler Nord-Süd-Zone zu einem
ausgeprägten Senkungsgebiet, das im Westen vom Ardennischen
Hochgebiet begrenzt wurde. Im Muschelkalk wurde der marine
Ablagerungsraum im Osten durch das Landgebiet der Rheinischen
Masse eingeengt. Bis in das Rhät (Oberer Keuper) hinein dürfte
die gesamte Eifel Ablagerungsgebiet gewesen sein. Sedimente der
Trias, vor allem des Buntsandstein, sind im Norden im Bereich des
Mechernicher Trias-Dreiecks, in der Westeifel im
Raum Gerolstein-Hillesheim und im Süden in der Trierer
Bucht erhalten.
Im unteren Jura (Lias) erfolgte letztmals eine Überflutung der
Eifel von Norden aus dem Nordwestdeutschen Becken und von Süden
aus dem Pariser Becken her. Im oberen Lias wurde die Eifel Teil
eines Hochgebietes, das sich von England bis Böhmen erstreckte.
Ablagerungen des Lias sind nur am Nord- und Südrand des heutigen
Gebirges erhalten geblieben.
Vermutlich kam es in der Oberkreide nur zu einer kurzzeitigen
randlichen Überflutung der Eifel. Oberkreidezeitliche Sedimente
im nennenswertem Umfang sind nur am Nordwestrand im Aachener
Gebiet ausgebildet.
Die erneute Hebung der Eifel als Rumpfgebirge im Tertiär wurde
von einem lebhaften Vulkanismus begleitet. Der tertiäre
Vulkanismus fiel in eine Phase tektonischer Ruhe vom Obereozän
bis in das Unteroligozän. Das Maximum des Hocheifel-Vulkanismus
wurde vor ca. 42 - 34 Mio. Jahren (n. K/Ar-Datierung) erreicht.
Bis in das Miozän hinein kam es noch zu Vulkanausbrüchen. Die
vulkanische Aktivität konzentrierte sich auf die Ostflanke der
Eifeler Nord-Süd-Zone zwischen Kirchsahr im Norden und Ulmen im
Süden. Der Schwerpunkt lag in einer Nord-Süd-gerichtete Zone im
Bereich der Hocheifel zwischen Adenau und Kelberg. Vulkanite
tertiären Alters treten auch vereinzelt auch in der Osteifel und
im Ahrgebirge auf. Es sind mindestens 350 Vulkanitvorkommen (330
"Basalte" , 24 saure Gesteine) bekannt. Die
geförderten Vulkanite entstammten der Differentitationsreihe Alkaliolivinbasalt - Hawaiit - Mugearit - Andesit - Trachyt. Die Schlote haben keine Lavastöme
geliefert, sondern sind als Kuppen entwickelt. Der Vulkanismus
hatte seine Ursache im Aufschmelzen von Mantelgestein in Tiefen
von 100 - 150km Tiefe. Die Schmelze stieg bis zur Grenze
Mantel/Kruste auf und sammelte sich in Magmenkammern. Dort
differenzierte die Schmelze in eine ultrabasische Bodenschicht
und eine Schicht alkalibasaltischer Zusammensetzung, die aufgrund
ihrer geringen spezifischen Dichte eruptionsfähig war.
Im Quartär setzte erneut Vulkantätigkeit ein, die ihre
Schwerpunkte im Laacher-See-Gebiet (Osteifel) und in der
Westeifel in einem Nordwest-Südost-gerichteten Gebiet zwischen
Ormont und Bad Bertrich hatte. Die quartäre Vulkantätigkeit
fand etwa gleichzeitig mit der starken Hebung des
Schiefergebirges nach der Bildung der Hauptterrassen statt. Die
quartären Vulkanite sind durch ein großporiges bis
porös-blasiges Gefüge gekennzeichnet. Ost- und
Westeifel-Vulkanite sind SiO2-untersättigt und alkalireich.
Zwischen Bad Bertrich im SE und Ormont im NW liegt eine fast 50
km lange Reihe von Vulkanen. Die Anordnung der Vulkane folgt
dabei der Orientierung der tektonischen Bruchlinien. Etwa 100
Tuff- und Schlackenkuppen und über 50 Maarkessel, davon 8 mit
Wasser gefüllt, bestimmen das Landschaftsbild der Region. Der
Schwerpunkt der vulkanischen Aktivität lag zwischen Hillesheim,
Dockweiler, Daun und Gerolstein. Die ältesten Ausbrüche werden
auf ca. 970.000 +/- 100.000 Jahre datiert, der jüngste Ausbruch
erfolgte vor ca. 11.000 Jahren. Es herrschen Leuzitite und Nephelinite vor (89% der Gesteine), im äußersten S
und SE Basanite.
Der Laacher See-Vulkanismus begann vor ca. 500.000 Jahren und
endete vor ca. 11.000 Jahren. In der älteren Phase wurden wurden
basaltische Tuffe und
phonolithische Tuffe und Laven gefördert, in der zweiten
Förderperiode, der längsten, entstehen Basaltvulkane mit
Tuffdecken. In der dritten und jüngsten Periode waren es
phonolithische bis trachytische Tuffe, die als Lapillituffe
(Bimstuffe) oder feinkörnige Aschen (Traß) im Osten des
Vulkangebietes weite Verbreitung haben.
Blick über das Hohe Venn
von Mont Rigi (Belgien) |
Blick auf die
Hohe Acht - diese Basaltkuppe ist mit 747 m NN die höchste Erhebung der
Eifel
|
Kaiser Karls Bettstatt -
ein freiliegender Block aus quarzitischem Sandstein der Monschauer
Schichten des Siegen (Unterdevon) bei Mützenich (Stadt Monschau) |
Literaturhinweise
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