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Granit

(granum, lat. = Korn)

Granite sind saure, leukokrate, fein- bis grobkörnige Tiefengesteine bestehend aus den hellen (felsischen) Hauptgemengteilen

Alkalifeldspat 30 - 65 %,
Plagioklas (Na-reich, An < 30) < 30 %
Quarz 15 - 40 %,
und dem dunklen (mafischen) Hauptgemengteil Biotit (bis 10%).

Quarz sichert die Festigkeit, Feldspat bestimmt die Farbe, Biotit beeinflußt die Verwitterungsanfälligkeit.
Häufig tritt neben Biotit auch Muskovit auf (Zweiglimmergranit!), gelegentlich kommt Amphibol, seltener Pyroxen hinzu. Pyroxenführende Granite werden
Charnockite genannt. Granite mit deutlicher Alkalivormacht - deutliches Vorherrschen von Alkalifeldspat gegenüber nur untergeordnet auftretendem Plagioklas - werden als Alkaligranite bezeichnet.
Granite sind wie alle Plutonite holokristallin und haben ein richtungslos körniges Gefüge.
Granit tritt gewöhnlich massig auf und ist durch horizontal und vertikal verlaufende Klüfte (dreidimensionales Kluftnetz) in Blöcke zerlegt, seltener ist Granit in der Nähe der oberen Grenze der Intrusion plattig ausgebildet.
Granit schmilzt unter Atmosphärendruck bei 960°C, bei zunehmendem Wasserdruck erniedrigt sich die Schmelztemperatur auf ca. 650°C.
Eine besondere Varietät des Granit ist der finnische Rapakiwi(-Granit). Das Gestein zeichnet sich durch bis zu mehrere Zentimeter große Einsprenglinge (Ovoide) von Kalifeldspat aus. Die Kalifeldspäte sind oft von schmalen gräulichgrünen Plagioklas-Säumen umgeben. Rapakiwi kommt u.a. unter der Bezeichnung "Baltik Braun" und "Baltik Rot" in den Handel.

Farbe: hell- bis dunkelgrau, rotgrau, fleischfarben bis rot, gelblich (häufig sekundär durch Verwitterung des Biotits), seltener grün oder blau.

Technische Werte*:
Rohdichte 2,6 - 2,8 g/cm³
Wasseraufnahme 0,2 - 0,5 Gew.-%
Druckfestigkeit 160 - 240 N/mm²
Biegezugfestigkeit 10 - 20 N/mm²
Schleifabnutzung 5 - 8 cm³/50cm²
   

* Die genannten "Technischen Werte" sind nach Angaben der DIN 52 100 und anderen Quellen zusammengestellt und geben die Spannweiten mechanischer Parameter für das Gestein wieder.

Deutsche Vorkommen: Bayerischer Wald, Erzgebirge, Fichtelgebirge, Harz, Lausitz, Odenwald, Oberpfälzer Wald, Schwarzwald, Thüringer Schiefergebirge, Thüringer Wald.

Deutsche Sorten (Auswahl): Eitzing, Hauzenberg, Kaltrum, Metten, Tittling (Bayerischer Wald); Blauenthal, Zschorlau (Erzgebirge); Kösseine, Waldstein, Zufurt (Fichtelgebirge); Birkenkopf, Knaupsholz (Harz); Flössenbürg (Oberpfälzer Wald); Gertelbach, Raumünzach, Rotenberg, Seebach (Schwarzwald).

Ausländische Sorten (Auswahl): Asa Branco, Iribama (Brasilien); Jinjiang [G 603, Padang Kristall], Shijing [G 682, Padang Gelb, Rusty Yellow] (China, Prov. Fujian); Balmoral, Baltik Braun, Baltik Rot, Carmen Red, Kuru Grey (Finnland); Argoat, Bignan Jaune [Keltisch-Gelb], Clair Du Tarn, Rose Clarté (Frankreich); Imperial White, Kathapur, Manga (Indien); Yazd Grey (Iran); Bianco Sardo, Rosa Beta, Ghiandone, Giallo Bras (Italien, Sardinien); Spitzkoppe (Namibien); Striegau (Polen, Schlesien); Bohus, Gotenrot, Uppsala (Schweden); San Miguel (Portugal); Blanco Cristal, Blanco Castilla, Rosa Porriño (Spanien); Yellow Sun (Vietnam); Bethel White (USA).

Verwendung: Bodenbeläge aller Art, Wandbekleidungen, Massivarbeiten, Pflastersteine.

   
     
Im nordwestlichen Namibia erhebt sich der aus Alkaligranit und Basalt bestehende Brandberg bis zu einer Höhe von 2573 m ü. NN.
 

Granite aus Sachsen

Granit Zschorlau / Sächs. Erzgebirge Granit Meissen / Sachsen Granit Blauenthal / Sächs. Erzgebirge

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