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Sandsteinvorkommen in Deutschland
RUHRSANDSTEIN Benannt ist dieser Sandstein karbonischen Alters() nach der Ruhr, die sein Verbreitungsgebiet von Osten nach Westen durchfließt. Das Vorkommen des Ruhrsandstein liegt in den beiderseits der Ruhr zu Tage ausstreichenden Schichten des "Flözführenden Oberkarbon" (Namur B - Westfal A). Gegenwärtig wird Ruhrsandstein in insgesamt fünf Steinbrüchen als Werkstein gewonnen. In Dortmund-Buchholz, Dortmund-Syburg und Herdecke wird der Kaisberg-Sandstein der Kaisberg-Formation (Namur B) abgebaut. In Sprockhövel-Haßlinghausen wird der Sengsbank-Sandstein der Kaisberg-Formation (Namur B) gewonnen. In Wetter-Albringhausen wurde der Arkosesandstein im Liegenden von Flöz Besserdich (Untere Sprockhöveler Schichten / Namur C) gebrochen (Abbau 2012 eingestellt). Der westlichste Steinbruch im Ruhrsandstein befindet sich am Kassenberg in Mülheim-Broich. Von älteren Autoren wurde der Sandstein vom Kassenberg in das Westfal A (Wittener Schichten) gestellt. Neuere Untersuchungen des Geologischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen haben eine Einstufung in die Sprockhöveler Schichten (Namur C) und damit ein höheres geologisches Alter ergeben. Der Ruhrsandstein ist ein
polymiktes Sediment, d.h. das Gestein besteht aus mehreren
Gemengteilen. Der psammitische Detritus, d.h. der Stoffanteil mit
einer Korngröße von mehr als 0,02mm, besteht aus den
Hauptgemengteilen Quarz und Feldspat. Auch Gesteinsbruchstücke
können hinzutreten. Nennenswerter Nebengemengteil ist der
Hellglimmer Muskovit. Außerdem können Tonmineralien und
Karbonate (Calcit, Dolomit, Ankerit, Siderit) in wechselnden
Anteilen vorkommen. An akzessorisch auftretenden Schwermineralien
werden Turmalin, Apatit, Rutil, Magnetit und Zirkon genannt. Die
Anteile der Komponenten unterliegen in der vertikalen Abfolge der
Sandsteinhorizonte und auch in der lateralen Erstreckung der
einzelnen Sandsteinbänke Schwankungen. Im allgemeinen ist der
Ruhrsandstein ein feldspatführender bis feldspatreicher
Sandstein (Arkose). Eisenhaltige Karbonate können auf die
Färbung des Gesteins Einfluß nehmen. Der frische unverwitterte
Ruhrsandstein zeigt graue bis bläulichgraue Farbtöne. Durch die
Verwitterung eisenhaltiger Karbonate wie Siderit und Ankerit
(Braunspat) entsteht das Eisenhydroxid Limonit, das dem Gestein
eine als warm empfundene gelbliche bis bräunliche Färbung
verleiht. Diese Form der Oxydationsverwitterung schreitet stets
von außen, von den Bankflächen und Klüften her, nach innen zum
Kern eines Blockes vor. Dieser Prozeß hat nach einem
vorliegenden Prüfbericht auf die petrophysikalischen
Eigenschaften nur mäßigen Einfluß. Die Druckfestigkeit des
gelb-braunen Materials war um etwa 5% geringer als die des
grauen. Ruhrsandstein wird u.a. zur Herstellung von Boden- und Fassadenplatten, Blockstufen, Pflastersteinen sowie Wasserbau- und Böschungssteinen verwendet. Technische Werte: Rohdichte 2,51 - 2,6 g/cm³; Wasseraufnahme (Atm.) 1,72 - 1,8 Gew.-%; Druckfestigkeit 106,9 - 163 N/mm²; Biegefestigkeit 16,1 - 18,0 N/mm²; Abriebfestigkeit 7,8 - 11,6 cm³/50cm²
Weiterführende Literatur: DILLMANN, Olaf Otto (1998): Der Ruhrsandstein. - Naturstein 12/98 (53. Jg.): 62 - 67, 11 Abb.; Ulm. SIMPER, M.A. (1991): Die Naturwerksteine Nordrhein-Westfalens und Verwitterungserscheinungen historischer Bausteine am Beispiel dortiger Grabdenkmäler. - Münchner Geol. Hefte, 3: 227 S., 72 Abb., 39 Tab., 4 Taf; München.
Liste der Steinbruchunternehmen Steinbruch und Sägebetrieb Lange e.K (ehemals Bossert-Natursteine), 45549 Sprockhövel, Tel.: 02339/4502 Grandi GmbH Steinbruchbetriebe, 58313 Herdecke, Tel.: 02330/2827 Oberste KG Steinbruchbetrieb, 44265 Dortmund, Tel.: 02304/6230 Hermann Rauen GmbH & Co., 45479 Mülheim an der Ruhr, Tel.: 0208/41980 |