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Sandsteinvorkommen in Deutschland

 

SEEBERGER SANDSTEIN

Der Seeberger Sandstein entstand vor etwa 215 Millionen Jahren im Oberen Keuper, dem Rhät, und wird deshalb auch als Rhätsandstein bezeichnet. Im mittleren Rhät wurde der Sandstein unter limnischen, z.T. auch brackischen Bedingungen als Ablagerung eines deltaartigen Flußsystems geschüttet.

Das Vorkommen liegt am Großen Seeberg südöstlich von Gotha in Thüringen und ist durch zwei Steinbrüche („Kammerbruch“ und „Günthersleber Bruch“) erschlossen. Der feinkörnige, kieselig gebundene Quarzsandstein hat eine gelbe bis gelbgraue Farbe. Der Quarzanteil liegt bei 95 – 99%. Bräunliche Limonit­ausfällungen in Form „Liesegangscher Fällungsringe“ sind häufig zu beobachten. Die Bänke sind zwischen mehreren Dezimetern und mehr als zwei Meter mächtig.

Seeberger Sandstein wird schon seit dem Mittelalter am Großen Seeberg gebrochen und fand z.B. Verwendung beim Bau der Wartburg in Eisenach (1067), des Schlosses Sanssouci in Potsdam und des Reichtags­gebäudes in Berlin. Selbst bis nach England wurde er ver­sandt. Das Gestein dient heute u.a. zur Herstellung von Boden- und Fassadenplatten, Mas­sivarbeiten und Mauersteinen. Auch für Steinmetz- und Bildhauerarbeiten ist er geeignet.

Technische Werte: Rohdichte 2,16 g/cm³; Wasseraufnahme (Atm.) 5,66 Gew.-%; Druckfestigkeit 72,3 N/mm² (senkrecht zur Schichtung), Biegefestigkeit 9,5 N/mm², Abriebfestigkeit 22,7 cm³/50cm².

 

 

 

"Kammerbruch" am Großen Seeberg

 

Weiterführende Literatur:

SEIDEL, Gerd (1992): Thüringer Becken. – Sammlung Geologischer Führer 85: 204 S., 70 Abb., 17 Tab., 2 Faltbeilagen; Gebrüder Bornträger, Berlin Stuttgart.

WEBER, Hans (1955). Einführung in die Geologie Thüringens. - 201 S., 144 Abb. i. Text, 81 Abb. i. Anh., 3 Faltbeilagen; VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin.

 

Liste der Steinbruchunternehmen

Schubert Natursteinwerk und Steinbruchbetriebe, D-96120 Bischberg-Trosdorf, Tel.: 0049 9503 9414 0

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